Verhaltenstraining bei AD(H)S

Heilpädagogische Praxis Hötzinger: Verhaltenstraining bei AD(H)S-hyperaktivem Syndrom

Wofür steht AD(H)S?

Die Abkürzung ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung.
 Hauptsymptome:
  1. Aufmerksamkeitsstörung / Unaufmerksamkeit
  2. gesteigerte Impulsivität
  3. Hyperaktivität (starke Unruhe)

Die Abkürzung ADS steht für „Aufmerksamkeits-Defizit-Störung“. Dieser Bebezeichnung wird verwendet, wenn die Hyperaktivität nur gering oder gar nicht ausgeprägt ist und die Aufmerksamkeitsstörung im Vordergrund steht. Die Kinder sind sehr langsam, verträumt, und hören scheinbar nicht zu. Sie sprechen wenig, sind sehr ruhig und wirken introvertiert auf uns. Es fehlt ihnen die Handlungsplanung, mit was fange ich an, wie ist mein nächster Schritt und was benötige ich dazu.

Mögliche Ursachen

Bei ADHS liegt nach den bisherigen Studien eine Störung der Informationsverarbeitung zwischen verschiedenen Gehirnregionen vor. Diese Informationsverarbeitungsstörung entsteht durch eine Stoffwechselstörung der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Beide sind wichtig für die Aufmerksamkeit, Handlungsplanung und Umsetzung, Konzentration und Wahrnehmung sowie Antrieb und Motivation.

Wie zeigt sich AD(H)S bei Erwachsenen?

ADHS und ADS gibt es in allen Altersgruppen, es sind auch viele Erwachsene noch davon betroffen. Das Erscheinungsbild ändert sich meist in der Pubertät. Die überschießende Motorik verschwindet oder verlagert sich dann in eine innere Unruhe, unruhige Beine oder ein starkes Redebedürfnis.

Häufige Anzeichen bei ADS

Anzeichen können sein:

  • Schusseligkeit
  • Vergesslichkeit
  • Unorganisiertheit und
  • Gedankensprünge

Therapie

ADHS ist nicht heilbar, weil die neurobiologischen Ursachen der Erkrankung nicht beseitigt werden können. Das Ziel einer AD(H)S-Behandlung ist daher, die Hauptsymptome über Verhaltenstraining  so effektiv wie möglich zu kontrollieren und das Selbstwertgefühl des Kindes wieder aufzubauen, da aufgrund seines Verhaltens es oft Ablehnung erfährt.

Die heilpädagogische Behandlung soll dem Kind helfen, mit seinen Eigenarten besser zurecht zu kommen.

Grundlage der Behandlung

Die Basis einer effektiven Behandlung ist die Beratung, Unterstützung und Begleitung der Kinder und Eltern. Die Stärkung des Selbstwertgefühls des Kindes und die Erziehungskompetenz der Eltern helfen ihnen mit der Diagnose zurecht zu kommen. Die Stärken des Kindes werden sichtbar gemacht und gestärkt, so dass der Betroffene sich an die Schwächen wagt. Die Leistungsmotivation sollte vorrangig gestärkt werden, um ein positves Resultat zu erzielen. Die heilpädagogische Förderung schließt sowohl ein Aufmerksamkeitstraining als auch ein Konzentrationstraining (Marburger Konzentrationstraining) mit ein.

Im Schulvorbereitungskurs werden besonders die für die Schule wichtigen Grundfertigkeiten geübt:

  • Achtsamkeit
  • genaues Hinhören
  • Nacherzählen
  • Wahrgenommenes wiedergeben
  • Reaktionsverzögerung erlernen (erst nachdenken, noch einmal überprüfen, dann handeln)
  • verbale Handlungsplanung durch Selbstinstruktionen
  • genaues Hinschauen
  • Fokussierung auf die Aufgabe
  • Refokussierung wenn man abgelenkt wurde
  • Standhalten von Ablenkungen